Handout '90
partnerlandprinzip.bsky.social
Handout '90
@partnerlandprinzip.bsky.social
Ein interaktives digitales Handout zur Seminararbeit "Die Verwaltungstransformation nach dem Partnerländerprinzip" – Literaturtipps & Austausch. Ein Projekt von Ella Schmidt.
Es wurden auch Verfassungsbeschwerden gegen die Zwangszuordnung zu Ämtern oder Verwaltungsgemeinschaften erhoben, die jedoch weitgehend erfolglos blieben.

Siehe: Gerd Schmidt-Eichstaedt, Gebiets- und Funktionalreform in den neuen Ländern, in: Derlien, Zehn Jahre Verwaltungsaufbau Ost, 2001, S. 84.
February 3, 2025 at 12:12 PM
Der Verlust der Kreisstadtfunktion führte mancherorts zu Identitätskrisen. Die Stadt Templin reagierte bspw. mit einem „Umbranding“ zum Tourismusstandort. Doch vielerorts erschwerten historisch gewachsene Bindungen die Identifikation mit den neu geschaffenen Kreisen.
February 3, 2025 at 12:12 PM
Die Reformen stießen aber auch auf Kritik. Bürger*innen klagten über lange Fahrtwege, da vor Ort oft nur noch Außenstellen einiger Behörden verblieben. Die neuen Strukturen verstärkten die Abhängigkeit vom Auto, da der öffentliche Nahverkehr die neuen Anforderungen nicht abdeckte.
February 3, 2025 at 12:12 PM
Nachzulesen bei: S. Kuhlmann/M. Seyfried/J. Siegel, Wirkungen kommunaler Gebietsreformen: Stand der Forschung und Empfehlung für Politik und Verwaltung, 2018;
C. Büchner/J. Franzke, Kreisgebietsreform in Brandenburg: Eine Bilanz nach 8 Jahren, in: Reichard, Arbeitshefte, 2001, S. 5 ff.
February 3, 2025 at 12:12 PM
Der Neuzuschnitt der brandenburgischen Landkreise gilt in der Literatur als sehr erfolgreiches Reformwerk zur Verwaltungsmodernisierung. Zwischen 1990 und 2018 sank die Zahl der Gemeinden in Brandenburg von 1.793 auf 417 (–76 %). Die Zahl der Landkreise wurde von 38 auf 14 reduziert (–63 %).
February 3, 2025 at 12:12 PM
Die Partnerschaft hielt aber trotz der vielen Unterschiede. 30 Jahre später bekräftigen die Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und Armin Laschet eine weitere Zusammenarbeit, u.a. im Klimaschutz. In der Pressemitteilung nachzulesen: www.land.nrw/pressemittei...
February 2, 2025 at 11:57 PM
Quellen und weiterführende Literatur: Thomas Willaschek, Die Gesetzgebung in den neuen Bundesländern am Beispiel Brandenburg, 2007, S. 371 ff. ; A. Lorenz/A. Anter/W. Reutter, Politik und Regieren in Brandenburg, 2016, S. 178 ff.
February 2, 2025 at 11:57 PM
Die Entscheidung hierbei SH als Vorbild zu nehmen, lag wohl an der ähnlichen Bevölkerungsstruktur und der Besonderheit eines Stadtstaates in der Mitte des Landes. Warum dann nicht direkt SH als Partnerland gewählt wurde, ist mir nicht ganz klar geworden. Vielleicht weiß da wer anders mehr zu?
February 2, 2025 at 11:57 PM
Ein wichtiger Aspekt war der Gesetzestransfer. Brandenburg übernahm teilweise komplette Gesetzeswerke, z. B. das Ordnungsbehördengesetz aus NRW. Anders war es beim Landesorganisationsgesetz: Brandenburg orientierte sich hier an Schleswig-Holstein (SH) und übernahm den zweistufigen Verwaltungsaufbau.
February 2, 2025 at 11:57 PM
Die Umsetzungsschwerpunkte waren sozialdemokratisch geprägt (was bei einem SPD-regierten NRW als Partner nicht anders zu vermuten war). In den SPD-Wahlprogrammen von 1990 finden sich zudem ähnliche Verwaltungsziele. Quelle: library.fes.de/pdf-files/bi..., library.fes.de/pdf-files/bi...
February 2, 2025 at 11:57 PM
Die Ministerpräsidenten Johannes Rau und Manfred Stolpe unterzeichneten das Abkommen am 27. November 1990.

Foto von: www.politische-bildung-brandenburg.de/lexikon/aufb...
February 2, 2025 at 11:57 PM
Eine Initiative, die sich mit der Aufarbeitung dieses Unrechts beschäftigt, ist beispielsweise die Gedenkstätte geschlossener Jugendwerkhof Torgau. (Übrigens sehr nah an Leipzig, Eintritt kostenlos und mit dem Studi-Ticket zu erreichen!) www.jugendwerkhof-torgau.de
Home - Jugendwerkhof Torgau
GEDENKSTÄTTE GESCHLOSSENER JUGENDWERKHOF TORGAU AUFARBEITEN | AUFKLÄREN | ERINNERN GEDENKSTÄTTE GESCHLOSSENER JUGENDWERKHOF TORGAU AUFARBEITEN | AUFKLÄREN | ERINNERN Erzählen Sie uns Ihre Geschichte! ...
www.jugendwerkhof-torgau.de
February 1, 2025 at 10:47 PM
Ein weiterer Grund warum die Verwaltungstransformation im Einigungsprozess so wichtig war (und ist). Ein funktionierender Rechtsstaat braucht unabhängige Gerichte, die vor Machtmissbrauch schützen!
February 1, 2025 at 10:47 PM
In der DDR gab es – abgesehen von „Eingaben“ – keine Möglichkeit, sich gegen staatliches Unrecht zu wehren, etwa gegen die Einweisung in repressive Kinderheime.

Mehr zum Thema Eingaben hier: www.jugendopposition.de/lexikon/sach...
February 1, 2025 at 10:47 PM
Siehe hierzu: www.deutschlandfunkkultur.de/patenschafte... oder auch: Michael Richter, Die Bildung des Freistaates Sachsen: Friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90, Göttingen 2004, S. 589 ff.
Patenschaften für neue Länder - Besserwessis zu Besuch im Osten
Nach ihrer Gründung erhielten die neuen Bundesländer in Ostdeutschland Paten aus dem Westen. Sie sollten dabei helfen, eine Verwaltung nach föderalem Vorbild aufzubauen. Doch nicht immer waren es die ...
www.deutschlandfunkkultur.de
January 31, 2025 at 9:45 AM
Brandenburg ging eine Partnerschaft mit NRW ein, Sachsen mit Bayern und Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt mit Niedersachsen. Mecklenburg-Vorpommern erhielt
Unterstützung von Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen, während Thüringen von Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz begleitet wurde.
January 31, 2025 at 9:45 AM
Foto aus dem Artikel: www.bpb.de/kurz-knapp/h...
January 31, 2025 at 9:45 AM
5/5 Deswegen spreche ich in meiner Arbeit – auch wenn im Einigungsprozess oft vom "Aufbau Ost" die Rede war – nicht von einem „Verwaltungsaufbau“, sondern von einer "Verwaltungstransformation" nach dem Partnerländerprinzip. 5/5
January 30, 2025 at 6:50 PM
Staat, Wirtschaft und Verwaltung waren in der DDR so eng verflochten, dass herkömmliche Begriffe der Verwaltungswissenschaft wie „Verwaltungsreform“ oder „Entwicklungsverwaltung“ zur Beschreibung nicht ausreichen. (s. Klaus König, Aufbau der Landesverwaltung nach Leitbildern, 1997, S. 223.) 4/5
January 30, 2025 at 6:50 PM
Auch Verwaltungspositionen wurden maßgeblich nach politischer Loyalität besetzt, weshalb die Verwaltung der DDR auch als „Kaderverwaltung“ bezeichnet wird.
(s. Thorsten Franz, Einführung in die Verwaltungswissenschaft, 2013, S. 135.) 3/5
January 30, 2025 at 6:50 PM