Ich finde diese Bild ebenso verstörend, wie das Abschiebecover mit Olaf Scholz. Asylsuchende als irreguläre Migrant*innen zu framen und sich über einen Rückgang der Zahlen zu freuen, finde ich falsch.

Wenn eine SPD-Innenministerin den Rückgang von Asylanträgen als Beleg für den erfolgreichen Kampf gegen irreguläre Migration feiert, dann sehen wir wie sehr sich die Debatte verschoben hat. Kein Wort über den Schutzbedarf oder das Fehlen regulärer Wege für Schutzsuchende!

Es gibt reale Entwicklungen & Herausforderungen. Und durch Politik & Medien verstärkte Debatten. Cleverer Schachzug von Merz&Co, das Thema kurz vor der BT-wahl so hochzujazzen. Die Migrationsdebatte hat sich beruhigt, an der Realität hat sich kaum etwas geändert. Die nächste Eskalation kommt sicher.

In der dt. Asyldebatte wird der Eindruck erweckt, dass D so gut wie alle Schutzsuchenden in der EU aufnimmt. Richtig ist: in 2022+23 (Asyl+TPD) kombiniert hat D ca. 1,7 Mio Personen Zuflucht gewährt, das sind ca. 6% mehr als nach der Berechnung "fair" wäre. Für 2024 liegt D etwa im fairen Bereich.

Sind die Kandidaten so schlecht? Sind wir ein Land voller Misantrophen? Oder ist die politische Stimmung aus anderen Gründe so miserabel?