Wir haben ihren 60. verpasst, sie unsere Hochzeit und andere Entwicklungen und es gibt einige, die ihr so gern alles erzählen würden, viel schlechtes Gewissen, weil sie wegen unserer Entscheidung ohne uns alt werden muss, viel Wut, weil wir wegen ihres Verhaltens ohne Mutter weiterleben müssen uvm.

Danke

Vielleicht ist nicht klar genug, dass da in der Gegenwart nichts passiert?

Genau den Gedanken hatte ich vor kurzem auch...

Dann wird das auch stimmen!

Ich kanns besser unterscheiden, wenn ich mir die Wäsche ans Gesicht halte, weiß aber nicht, ob das allgemeingültig ist

Es ist jetzt der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr immer weiter an uns rumbasteln will. Es gibt noch Arbeit zu tun, aber wir müssen nicht mehr verbessert werden. Ich will gern noch Dinge verarbeiten und integrieren, aber nicht mehr damit wir besser werden, sondern damit es für uns leichter wird.

Wir brauchen dringend Zeit, um mal etwas zur Ruhe zu kommen und damit sich alles, was sich dieses Jahr so positiv entwickelt hat, weiter festigen kann. Und wir können das Jahresende inzwischen endlich genießen und ich freue mich total auf die Zeit und darauf für eine Weile mal einfach nur zu leben.

Es ist eh nur schwer zu fassen, was sich dieses Jahr alles bewegt hat. Ich habe den Eindruck, dass wir nach 6 Jahren Traumatherapie endlich die Stabilisierungsphase abgeschlossen haben. Deshalb werden wir uns auch Ende des Jahres eine längere Therapiepause gönnen.

Beim Kiefer auch ab und zu ein wenig Selbstmassage, am ehesten mit so einer kühlen Massagekugel. Auf dem Gymnastikball rumhüpfen hilft manchmal auch Spannung loszulassen. Oder alles ausschütteln. Aber langfristig hilft nur weniger Stress und mehr Sicherheit, also Grounding, Orientierung, Regulation.

Manchmal geht bewusst entspannen. Schultern runter, Arme ablegen, sowas. Manchmal erst nochmal bewusst anspannen, dehnen oder strecken und dann versuchen lockerer zu lassen. Baue mir auf dem Sofa oft auch eine Art Nest aus Decken und Kissen, um möglichst alles ablegen und stützen zu können.

Ja und ich bin sicher, dass bei mir ein Großteil der Schmerzen daher kommt. Zuhause gelingt es mir inzwischen etwas besser darauf zu achten und gegenzuwirken, unterwegs noch sehr wenig.