Es gibt detaillierte Fragen zur Finanzierung, dem Einfluss auf den politischen Prozess, zur Überprüfung durch die Finanzämter. In dieser Breite ist die Anfrage auch sehr beispiellos.

Kubitschek und Kaiser fordern deshalb, die AfD solle sich mehr an Herbert Kickls FPÖ orientieren.

In anderen Worten: Die AfD solle sozialer und radikaler werden und zu ihren extremen Ansichten und Forderungen stehen, anstatt sich selbst zu verharmlosen und die Nähe der Union zu suchen.

Für eine Partei, die auf Spaltung und Polarisierung setzt und Unzufriedenheit befeuert, ist das ein Problem.

Für das Spaltgeschäft der AfD wäre eine Dreierkoalition in der Bundesregierung die deutlich bessere Option gewesen, um in den kommenden Jahren weiter gegen „die da oben“ zu hetzen.

Aber nicht nur das eigene, sondern auch das Wahlergebnis der anderen Parteien ist eine schlechte Nachricht für die AfD.

Denn: Eine Regierungskoalition aus Union und SPD wird deutlich geräuschloser arbeiten als die Ampel. So weit voneinander weg sind Union und SPD sich nicht.

Götz Kubitschek schrieb nach der Wahl:

Vielleicht hätten die Auftritte von Musk und Vance "das Feuilleton, die politische Klasse und Großstadtblasen irritiert". Aber der typische AfD-Wähler habe "sich eher die Frage gestellt, warum die klareren Worte zur sozialen Frage von der Linkspartei kommen.“

Das sorgt für Frust und Kritik hinter den Kulissen.

AfD-Vordenker Benedikt Kaiser kritisierte den Wahlkampf der Partei.

Die Linke hätte klarere soziale Botschaften gesendet, die AfD sich zu sehr an die Union angebiedert und versucht, sich den "Altparteien" anzugleichen.

Die Partei konnte ihre Umfragewerte der vergangenen Monate kaum verbessern.

Trotz Anschlägen, Migrationswahlkampf, Sichtbarkeit in den Medien, Wahlkampfhilfe von Musk, einer schwachen Union mit einem unbeliebten Kanzlerkandidaten, einem kriselnden BSW und einer verhassten Ampel-Regierung.

Hier geht's zum ganzen Text bei @krautreporter.bsky.social:

krautreporter.de/politik-und-...

Aber er wollte Bilder aus dem Bundestag produzieren, die den Leuten zeigen: Hier wird nicht mehr geredet, sondern gehandelt.

In anderen Worten: Merz wollte seine Autorität beweisen – und hat sie ausgerechnet so langfristig zerstört.

Es heißt, Merz wollte sich durch sein Vorgehen im Bundestag als Macher inszenieren.

Wenn es ihm wirklich um den Inhalt ginge, hätte er seinen Fünf-Punkte-Plan als Wahlkampfvorschlag in den kommenden Wochen im ganzen Land präsentieren können.

Ohne Zustimmung der AfD.

Wie sollen sie eine Brandmauer rechtfertigen, wenn ihr Parteivorsitzender gemeinsam mit der AfD im Bundestag Gesetzesänderungen beschließen möchte?

Die Forderungen nach einer Zusammenarbeit werden ab sofort zunehmen. Bis es zu einer Koalition auf Landesebene kommt.

Möglicherweise 2026.

Drittens: Die AfD wird als nächstes an einer Landesregierung beteiligt.

Bisher haben die ostdeutschen CDU-Ministerpräsidenten der Versuchung widerstanden, mit der AfD zu paktieren – trotz massiven Drucks aus ihren Landesverbänden.

Das wird sich ändern.

Er hat damit dafür gesorgt, dass die AfD seine Kanzlerschaft sabotieren kann.

Und wenn die Union an Zustimmung verliert, werden Politiker wie Spahn oder Söder anfangen, eine Zusammenarbeit mit der AfD zu fordern um sich ihrerseits als Nachfolger von Merz in Stellung zu bringen