Die Freiheitlichen in der Wirtschaftskammer waren übrigens – wie auch jetzt gerade – sehr oft empört, sie konnten dann aber doch immer wieder mit vollkommen unnützen aber lukrativ entlohnten Kammerfunktionen „harmonisiert“ werden. (6/6)

Da aber weder die Industrie und die Banken noch der rote Sozialpartner an einem Untergang des ÖVP-Wirtschaftsbundes interessiert sind, versandete in der Vergangenheit jede hochgejubelte „Kammerreform“ bestenfalls an der kosmetischen Oberfläche. (5/6)

Das Problem besteht nun darin, dass das langfristige Überleben des ÖVP-Wirtschaftsbundes vom absurden Kammerwahlrecht abhängt und dass dieses Wahlrecht nur durch die oben erwähnten vollkommen hypertrophen, mittelalterlich anmutenden und extrem teuren Strukturen gerechtfertigt werden kann. (4/6)

Überlagert sind diese Strukturen von einem „Demokratie“-Modell, das am treffendsten als Mischung aus einem Kurienwahlrecht des 19. Jahrhunderts und einem marxistisch-leninistischem Rätesystem beschrieben werden kann. (3/6)

Die Struktur der WKO ist das Produkt aus österr. Föderalismus und Jahrhunderte alter Zunftordnung. Überspitzt formuliert haben die Bürstenbinder für ihre Interessenvertretung nicht nur ein Bürstenbinder-Bundesgremium, sondern auch neun Bürstenbinder-Landesgremien – in jeder Landeskammer eines. (2/6)

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