👑-Apo?

Die Absage demokratiepolitisch starker & wichtiger Aktionen wie der heutigen durch die eigene Standesvertretung sind vor allem in Anbetracht dieser Zahlen ein Schlag ins Gesicht für all jene, die sich jeden Tag den Arsch trotz dieses System aufreißen.

www.derstandard.at/story/300000...

Die Tochter einer Freundin hatte letztes Jahr in einer Wiener AHS 3 Mathelehrer:innen - 1 Person pro Wochenstunde. Auf diesen Zustand als neue Normalität steuern wir mit solchen Aktionen wie der heutigen Demoabsage zu.

Dass Verhandlungen mit dem vorliegenden Ergebnis damit für 2 Jahre vom Tisch sein werden, wird die Zustände in Schulen nur noch weiter verschärfen. Leidtragende sind am Ende des Tages i m m e r die Schüler:innen, für deren Zukunft wir Lehrer:innen heute auf die Straße gegangen wären.

Die Weiterführung aktueller Arbeitsbedingungen werden zu noch mehr Krankenständen, Teilzeit und Kündigungen (u.a. durch Abwanderung in die Privatwirtschaft weil besseres Gehalt/Arbeitsbedingungen) führen. Im demographischen Ungleichgewicht (Boomerpense) wird das noch ein richtig wilder Ritt.

Eigentlich ist es eh ein Wunder, dass wir die Wohnung dann bekommen haben. Die hätten das "eigentlich" halt auch genauso gut ignorieren können und mich für eine witzlose Trickserin halten können.

Meine bessere Hälfte und ich werden umziehen. Als wir beim Mietanbot unser Einkommen schicken mussten, musste ich als Landesbedienstete beinhart erklären, dass ich "eigentlich eh mehr bekomme", aber sie mir das seit 2 Monaten falsch auszahlen.

Habe mich natürlich bereits letzten Monat ob der fehlenden Zulage an die Gewerkschaft gewandt, weil ich nach bisheriger Erfahrung genau wusste, dass ich sonst das Risiko eingehe, dass sich die falsche Zulagenauszahlung über mehrere Monate ziehen könnte. Bisher aber Funkstille.

Der einzige Unterschied zwischen E’s Eltern & meinen ist ihre Herkunft. Sie lieben ihre Tochter so sehr wie meine Eltern mich & meine Schwester. Ich verstehe, wenn Lehrer:innen unter dem stetigen Wissen um diese Ungleichheit im System irgendwann aufgeben oder zusammenbrechen.

Meine Eltern & Großeltern hätten & haben alles in ihrer Macht stehende getan, um uns alles zu ermöglichen, was wir uns wünschen. E’s Eltern würden das auch wollen, als sie damals bei mir waren, nannten sie E ‘unseren Augenstern.’ Ich bin damals schon fast heulend niedergebrochen.

Und vor allem hab ich geweint, weil dieses System einfach nur unfair ist. Ich bin nach meiner Mama die 2. Frau in meiner gesamten Familie mit Uniabschluss, väterlicherseits sogar die 1. Person, mein Papa ist bis heute der 1. in seiner Familie mit Matura.

Weil 1 Person mehr vielleicht irgendwann in diesem Land eine Chance bekommen wird, die in diesem ganz klar benachteiligenden, auf Geburtslotterie basierenden Schulsystem normalerweise kaum möglich ist.

Ich musste aber vor allem
deshalb weinen, weil ich in den 2 Minuten gemerkt habe, dass es die richtige Herausforderung für E im richtigen Moment ist. Weil ich wusste, dass E diese Herausforderung auch angenommen hat.

Als ich dann allein daheim war, musste ich weinen. Einerseits, weil E in der Klasse fehlt; sie ist unendlich lustig, gewitzt, schlau. Jede Lehrperson wünscht sich so jemanden in einer Klasse.

Meine Kollegin, die zufällig dabei war, meinte danach, dass mir E ewig dankbar sein würde. Ich meinte nur, dass mir das relativ wurscht sei, ich mach diesen Job nicht, weil ich von irgendjemandem Dankbarkeit erwarte (auch wenn sie ab & an echt gut tut).

Es sei eine riesige Klasse, eine riesige Schule, aber es gehe ihr gut. Sie wäre gern immer noch bei uns, aber es geht ihr gut & es ist doable. Nach dem ersten Satz war klar, E hatte in kürzester Zeit ihr gesprochenes Deutsch immens gesteigert (obwohl es vorher schon gut war).