(Meine) antikoloniale Solidarität ist nicht bedingt. Sie gilt dem unterdrückten Volk – nicht nur den Teilen, die sich westlich, progressiv und sympathisch geben. 🇵🇸

Diese Kräfte sind nicht Ursache, sondern Folge der kolonialen Gewalt. Diese hier als Vorwand zu nehmen, sich irgendeiner Solidarität zu entziehen, verteidigt letztlich nur die Machtverhältnisse, die sie hervorgebracht haben.

Und das ist doppelt absurd: Denn wenn du ein Volk über Jahrzehnte unterdrückst, vertreibst und massakrierst, entstehen quasi zwangsläufig reaktionäre und verzweifelte Widerstandsformen. (Die im Übrigen mehrmals diplomatische, friedliche Ansätze hatten, an denen Israel aber keinerlei Interesse hat.)

Indem du dich nur mit “progressiven Kräften” in Palästina solidarisierst, erkennst du nur den Teil des unterdrückten Volkes an, der in deinen ideologischen Maßstab passt.

Du trägst mit einer solchen Aussage maßgeblich zu genau dieser instrumentalisierbaren und brandgefährlichen Gleichsetzung bei, die jüdische Identität mit einem kolonialen Staat verknüpft, der seit seit 1948 systematisch unterdrückt und mordet — und jüdische Menschen so zur Angriffsfläche macht.

„Israelkritik, die antisemitisch ist“ ist ein Widerspruch in sich. Antisemitismus ist Hass gegen Jüd*innen als Menschen. Sobald eine Aussage antisemitisch ist, ist sie keine Israelkritik mehr, sondern Judenfeindlichkeit.

Daher braucht es eine klare Solidarität mit Palästina, die Kolonialismus, Besatzung, Apartheid und Genozid deutlich benennt und eine kompromisslose Haltung gegen Antisemitismus und rechte Unterwanderung dieser Debatte.

Das funktioniert u.a. deshalb, weil in der öffentlichen Debatte Israel und jüdische Identität viel zu oft gleichgesetzt wird. Wer Israel kritisiert, wird oft als antisemitisch dargestellt — was die tatsächliche Bekämpfung von Antisemitismus massiv erschwert.

Das perfide daran ist, dass diese Menschen das Leid in Gaza instrumentalisieren, um ihren eigenen Hass gegen jüdische Menschen zu legitimieren.

Danke für den Hinweis!

Dass bei manchen Palästina-Demos rechte, verschwörungsideologische oder antisemitische Kräfte mitlaufen (oder mitorganisieren), ist ein reales, ernstzunehmendes Problem.

Gerade ein Verein, der sich konsequenten Antifaschismus auf die Fahne schreibt, darf hier nicht an Deutlichkeit sparen oder relativieren.
Zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine äußerten sich Verein und Fanbase bspw. um einiges deutlicher und häufiger.

Statt das Kind beim Namen zu nennen – nämlich Besatzung, Apartheid, ethnische Säuberung oder Genozid – wird ein völkerrechtswidriger Vernichtungskrieg als eine vermeintlich „komplizierte Auseinandersetzung“ zwischen zwei gleichberechtigten Parteien geframed.

Alleine, dass der Artikel mit dem Wording „Nahost-Konflikt“ beginnt, zeigt schon, wie sehr der Verein bemüht ist, Distanz zu wahren und die Realität sprachlich zu entschärfen.

Anstatt sich klar mit Palästina zu solidarisieren, versteckt man sich hinter “Vielfalt an Meinungen” im Verein — als ob Genozid in irgendeiner Weise eine Meinungssache sei.

Ach come on. Dieser Beitrag? Das ist eine oberflächliche Reaktion, die irgendwie versucht, Neutralität zu wahren. Das ist kein klares Bekenntnis gegen den israelischen Genozid in Gaza. Wenn überhaupt findet man hier den typischen Appell zu “Humanität” und “Dialog”, ohne Täter zu nennen.

Eure "unteilbare Humanität" wird hier willkürlich nach politischem Interesse aufgeteilt und somit völlig ins Lächerliche gezogen.
Der Antifaschismus in diesem linksliberalen Verein ist so absurd selektiv.
Free Palestine!🇵🇸

Solidarität mit den Geiseln vom 7. Oktober ist selbstverständlich legitim – aber nicht, wenn man gleichzeitig zu weit über 60.000 ermordeten Palästinensern seit dem 7. Oktober schweigt.

Ja, das ist sie. Trotzdem hat sie mehr Mumms als die allermeisten von uns. Und dazu wurden sie und die restlichen Aktivist*innen an Bord auf internationalem Gewässer gegen jedes Recht festgenommen. Keiner weiß was jetzt mit ihnen passiert. Für mich Grund genug für ein wenig Sorge.