Foto: City of London – hier spielen einige der Erzzählungen William Boyd: Der Mann, der gerne Frauen küsste, Erzählungen, Zürich, 2020, 279 Seiten (Kampa-Verlag) Frau mit Hund am StrandFrau trifft Mann am Strand, spontane Affäre am gleichen Tag, Fortsetzung unmöglich, weil sie ihren reichen Gatten nicht verlassen will und er vom Vermögen seines Schwiegervaters abhängig ist, trotzdem geht’s weiter, Ende offen.

Schnee in New York, Quelle: istockphoto.com Rex Stout: Zyankali vom Weihnachtsmann – Ein Fall für Nero Wolfe, Stuttgart, 2019, 136 Seiten (Klett-Cotta) Seit Sherlock Holmes müssen Detektive ein Macke haben. Rex Stouts Nero Wolfe bewegt sich möglichst wenig und unterbricht jede Ermittlung für seine Orchideenleidenschaft. Bewegungsarmut und die Vorliebe für gutes Essen führen zu beachtlichem Übergewicht bei der Hauptperson. Für die Bewegung ist sein Assistent und Ich-Erzähler Archie Goodwin da.

Universitätsbibliothek Kopenhagen Peter Høeg „Der Susan-Effekt“, München, 2015, 397 Seiten (Hanser-Verlag) In Der Susan-Effekt folgt der Leser Susan Svendsen, einer Physikerin mit ungewöhnlicher Begabung: Menschen öffnen sich ihr – ob sie wollen oder nicht. Im Mittelpunkt steht eine geheime dänische „Zukunftskommission“, deren Mitglieder sich auf mysteriöse Weise in Skandale, Manipulationen und schließlich in tödliche Verwicklungen stürzen. Susan wird – gemeinsam mit ihrem hochgradig unkonventionellen Ehem v ann Laban und ihren beiden ebenso eigenwilligen Kindern – vom Staat unter Druck gesetzt, um die Kommission zu infiltrieren.

Moritz Mathies, Boom Boom Babuschka, München, ²2025, 286 Seiten (dtv)Der der Romanreihe zugrunde liegende Plot ist schon herrlich: Ein Erdmännchen-Clan soll vom Berliner Zoo an einen Baumarkt in Oslo verkauft werden und entkommt rechtzeitig in die brandenburgische Umgebung. Dort führen sie ihr Erdmännchen-Leben mit ihrem manchmal nervigen Clan weiter in mehr oder weniger friedlicher Koexistenz mit den anderen Tieren. Erdmännchen, selbst als literarische Helden, sind ja immer zum Knuddeln, wieviel mehr noch, wenn sie die Mini-Menschen/Männchen geben.

Éric-Emmanuel Schmitt, Die Frau im Spiegel,Die Religionen hat er durch. „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ fand ich ein faszinierendes Welterklärungsmärchen. Einerseits stellte er uns einen sympathischen, eher mystischen und nach innen gewandten friedlichen Islam vor, andererseits erinnerte er an den „fruchtbaren Halbmond“ im Nahen und Mittleren Osten, dem wir viele Elemente unserer Zivilisation verdanken, eingebettet in eine rührende coming of age – Geschichte.

Maarten Vermeer, Die Toten von Veere, Hamburg 2024, 575 Seiten (HarperCollins) Ein deutscher Autor verbirgt sich hinter dem niederländisch klingenden Pseudonym, sagt der Verlag und setzt treuherzig…

Maarten Vermeer, Die Toten von Veere, Hamburg 2024, 575 Seiten (HarperCollins) Ein deutscher Autor verbirgt sich hinter dem niederländisch klingenden Pseudonym, sagt der Verlag und setzt treuherzig hinzu, dass er in den Niederlanden groß geworden ist und studiert hat und auch noch dort seinen Urlaub verbringt. Na ja, dachte ich, dann gibt es wenigstens keine Probleme durch die Übersetzung. Das stimmt auch.

Juli Zeh: Neujahr, München, 2018, 192 Seiten (Luchterhand) Juli Zeh (geboren 1974 in Bonn-Bad Godesberg) widmet sich wieder einmal den Ärmsten der Armen, nämlich der Mittelschicht. Hier besonders idealtypisch: Vater und Mutter mit zwei kleinen Kindern, der Vater in Teilzeit als Lektor für Sachbücher, die Mutter Vollzeit als Steuerberaterin, Haushalt und Kinder entsprechend aufgeteilt. Vater und Mutter sind durchweg genervt, Vater Henning leidet unter schweren Panikattacken, wenn er nächtens seinem Herzschlag lauscht und unregelmäßige Schläge wahrzunehmen glaubt.

William Boyd: Die Fotografin, München / Berlin 2016, 556 Seiten (Berlin-Verlag) Wow, was für ein Roman. Alles so echt hier. Und so normal! Ich war hellauf begeistert. Das ist bekanntlich selten der…

Ihr Geburtsort Leeuwarden hat Mata Hari ein Denkmal gesetzt. Paulho Coelho: Die Spionin, Zürich, 2016, 181 Seiten (Diogenes)Fiktionale Texte über Margaretha Geertruida Zelle aus Leeuwarden in der n…

William Boyd: Die Fotografin, München / Berlin 2016, 556 Seiten (Berlin-Verlag) Wow, was für ein Roman. Alles so echt hier. Und so normal! Ich war hellauf begeistert. Das ist bekanntlich selten der Fall, besonders, wenn die offiziellen Rezensenten in den Leitmedien es auch sind. Boyd hat seine Sprache auf das Notwendigste reduziert und allen Zierrat weggelassen. Als Leser habe ich keine Information vermisst und fühlte mich an meinen Referenzautor Fontane erinnert.

SAMSUNG DIGIMAX A55W Ihr Geburtsort Leeuwarden hat Mata Hari ein Denkmal gesetzt. Paulho Coelho: Die Spionin, Zürich, 2016, 181 Seiten (Diogenes)Fiktionale Texte über Margaretha Geertruida Zelle aus Leeuwarden in der niederländischen Provinz Friesland, die sich selber als Entkleidungskünstlerin „Mata Hari“ nannte, gibt es eigentlich genug, darunter manche der vielen Texte, die die ganze Wahrheit versprechen. Paulo Coelho lässt Mata Hari Briefe an ihren Anwalt schreiben, in denen sie ihr Leben rechtfertigt.

Kings Cross, die Partymeile von Sydney Jo Nesbø: Fledermausmann, Neuausgabe Berlin, 2020, 415 Seiten (Ullstein) „Fledermausmann“ ist der Start der Harry Hole-Reihe von Nesbø. Ich hatte bisher die Harry-Hole-Krimis nicht systematisch gelesen, also schon ganz viele, bevor ich auf den Serienstart stieß. Der „Fledermausmann“ ist ursprünglich in Norwegen 1997 erschienen und wurde gleich preisgekrönt. 1999 erkannte Ullstein, dass damit sicheres Geld zu machen ist.

Der Angehörige des norwegischen Widerstandes Terje Rollem übernimmt nach der Kapitulation am 11. Mai 1945 die Festung Akershus vom deutschen Kommandanten Major Wilhelm Nichterlein Randi Crott / Lilian Crott-Berthung: Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern Köln, 222014, 277 Seitn (Dumont) Die Eltern, das sind Lilian und Helmut Crott. Sie lernten sich im Krieg 1942 kennen, heirateten nach Kriegsende und Tochter Randi wirde 1951 geboren.