Und so viel Gesang.

(Das war natürlich nicht der Artikel. Den gibt es bald in besserem und reflektierterem Rahmen, mit mehr Zeichen, mit etwas mehr Schlaf und etwas mehr Verdauung - geistlich wie körperlich.

Musste grad bloß was raus, in der routinierten Skinnerbox des Microblogs. Danke für's Reinlesen. Gute Nacht.)

Auf jeden dummen Pöbler (Schulkinder heut morgen...) kamen immerhin drei Liebesbeweise aus dem Kiez.

Ein Pottpurri an Geschichten, Traurigkeit, Hoffnungen und Anekdoten - in meinem Kopf, dort im Gespräch, immer noch lebendig, immer noch in Bewegung.

Und doch ist das Haus leer und schläft gerade.

Immer wieder Beweise von Menschlichkeit und Solidarität, ein lebendiger Schaukasten was der denkende Mensch so alles tun kann. Voller kleiner Beiträge allerlei Art, jeder wie er kann. Spiel, Ehrlichkeit. Mal wird die Mahnwache sortiert, mal wer zugedeckt, mal Essen verteilt, mal zugedeckt.

Nachts hielt plötzlich ein Suv, schwarze Fenster, kurz gruselig.
Aber plötzlich steht da ein Kasten Cola, gestiftet vom Imbiss, div. kleine Liebesbeweise. So auch heißes Teewasser plötzlich um 7 Uhr, als die nächste Schicht grad wach wird, die dank gebrachter Gasheizungen halbwegs schlafen konnte.

Sonst eben genau die Funktion der Mahnwache - weiterhin da sein, selbst ohne Strom, ohne Wasser, ohne Komfort und ohne Klo. Der heilige Schlüssel vom Secu (für's Panzerschloss am Dixiklo) war irgendwann Meme und Teil der moralischen Ertüchtigung. Und die Gemeinschaft hielt warm, meta und physisch.

Selbst Gizmo, ein roter Freigängerkater, der immerzu gerne abends vorbeischaute, protestierte lautstark, als er plötzlich vor einem leeren, dunklen Haus stand.
War sichtbar angefressen und nahm (wie Lebewesen das eigentlich so machen) die Stimmung es Ortes wohl auch war. Er kam später noch vorbei.

"Meschugge, bekloppt, hinterlistig", und effektiv ein massiver Schaden für die Stadt Bochum, die damit einen wichtigen Meltingpot und Knotenpunkt ihres geliebten 'Szenekiez' verliert, als auch das Vertrauen etlicher Anwohner.

Es scheint für jeden vor Ort spürbare Symbol- und Interessenpolitik.

Die Linke in Bochum ist so freundlich eine Anfrage zu stellen, um wenigstens den finanziellen Schaden zu erfragen, den dieser vollkommen überzogene Einsatz angerichtet hat. Vermutlich mehr als die Million, die's Haus bräuchte.

Selbst der Event-Liveticker von Funke war nach nur wenigen Stunden down.

Und die Nachbarschaft hat es auch nicht geglaubt, oder gar verdaut.

"Völlig bekloppt", indeed.
In jede Richtung unzählige Polizeiwannen, Drohneneinsatz, Bussperrungen - und alles nur, um die bunten Nachbarn rauszuekeln.
Und ein griechisches Rentner-Ehepaar... Das darf jetzt in der Innenstadt leben.

"Was hätten wir denn tun sollen!? Die hätten uns im Zweifel abgeknallt wie ein 12-jähriges Mädchen."

"Ja, die wären einfach in euch reinmarschiert."

Ist leider die Realität von friedlichem Protest jeglicher Entfaltungs- und Entwicklungsform in Doitsland 2025.
Ob Klimaterroristen oder Künstlerhaus.