Diese Ehre war aber nie mehr als eine pseudointellektuelle, ideologische Selbstvergewisserung ohne Verstand, aber vor allem ohne Moral. Der Grund: FBG hat ihnen gestern die Knickebockerhose runtergezogen, ohne auch nur ihre Namen zu erwähnen. Was für armselige Winzlinge!

Aber sie sind notwendig. Weil sie eine Grenze markieren: Hier endet Toleranz. Hier stellen wir uns quer.
Ich feiere das. Weil es genau das Signal sendet, das wir brauchen: Wir lassen uns den Faschismus nicht wieder als normale Meinung verkaufen.

Alle dürfen reden – aber niemand hat ein Recht auf eine wohltemperierte Bühne, während er gleichzeitig das Fundament dieser Demokratie zersägen will. Solche Störaktionen sind unbequem, ja. Sie brechen Regeln, ja.

Rechtsextreme sollen sich nicht in Talkshows und Sommerinterviews sonnen, während sie gleichzeitig Demokratiefeinde mobilisieren. Wer jetzt aufschreit, das sei „undemokratisch“, verwechselt Meinungsfreiheit mit einem Anspruch auf ungestörte Selbstdarstellung. Demokratie heißt: …

Der Protest war genau das: Ziviler Ungehorsam in Reinform. Keine Gewalt, kein Hass – nur der konsequente Bruch der Normalität, die diese Partei sich wünscht. Genau darum geht’s: …

Wer dieser Ideologie eine Bühne baut – wie die ARD im Sommerinterview – baut eine Bühne für Faschismus. Und wer das ernsthaft „freie Debattenkultur“ nennt, hat nichts verstanden. Deshalb: Ja, solche Auftritte müssen gestört werden. Laut. Kreativ. Friedlich, aber kompromisslos.

Frankfurt (Oder) ist das Tor nach Osten, Słubice genauso. Gerade jetzt, wo Russland vor der Tür steht, ist jede Geste der Freundschaft zwischen Deutschland und Polen unbezahlbar. Stattdessen machen wir das Gegenteil: Wir bauen Gräben.

Das ist keine Politik. Das ist eine Schande.

Diese Grenzkontrollen ändern nichts an der Zuwanderungsstatistik. Gar nichts. Aber sie zerstören Vertrauen, sie zerreißen eine Stadt, die längst zusammengehört, und sie senden das Signal: „Der Osten ist uns egal.“ Genau so. Wieder mal.

Nach den schweren 90ern, nach all den Vorurteilen, nach all den Kämpfen um Vertrauen. Da fahren Busse, da pendeln Studierende der Europa-Universität, da leben Familien, da fließt jeden Tag Austausch. Das ist das Europa, das wir immer wollten – und das jetzt für den billigen Effekt geopfert wird.

Na, das wird die Partei des frisch gewählten Mitglieds im Kontrollgremium natürlich liebend gern machen. Ach so, Reichinnek ist ja gar kein Mitglied im Kontrollgremium geworden, liebe CDU.