Heftigere Reaktionen hatte ich in solchen Fällen nur bei der Rückmeldung zur Rohfassung, wenn die Lernenden mit Schwächen der Arbeit konfrontiert werden, was bei grösseren Baustellen verunsichern oder überfordern kann.

Ich erlebe es tatsächlich als vergleichbar mit anderen Notenbesprechungen. 4.5 oder tiefer hatte ich bisher aber selten, meist bewegt es sich um eine 5. Und in diesen wenigen Fällen hatten die MAs tieferliegende Probleme (z.B. sprachlich oder motivational), die den Lernenden auch bewusst waren.

Nicht vollumfänglich, aber über den gesamten Arbeitsprozess mit Konzept, Besprechungen, Rohfassung etc. erhalte ich schon einen Einblick in die Auswahl von Quellen und deren Erarbeitung. Seit letztem Jahr verlange ich auch, dass sämtliche Quellen für mich zugänglich abgelegt werden.

Vielleicht ist es mehr eine Frage der Schulkultur, die zu unterschiedlichen Erwartungen führt? Ich nehme häufiger Erleichterung wahr als Enttäuschung. Vielleicht hat es aber auch mit dem Arbeitsprozess zu tun: Ich gebe ziemlich ausführliches (und kritisches) Feedback zur Rohfassung.

Einerseits orientiere ich mich für den Massstab an den Bewertungen der Co-Betreuenden, primär aber am Vergleich mit bisher bewerteten Arbeiten. Und da kann ich schon beurteilen, ob z.B. der Umgang mit Quellen ungenügend, knapp genügend, mittelmässig, überdurchschnittlich oder hervorragend ausfällt.

Nein, aber so einen Vergleich fände ich auch nur dann sinnvoll, wenn die Arbeiten zufällig auf die LPs verteilt würden. Sonst hat man immer selektive Vergleichsstichproben.

Vielen Punkten kann ich nicht zustimmen. Ich erlebe die Akzeptanz (auch tieferer Noten) meist als hoch, dasselbe gilt für die Übereinstimmung der LPs bei der Bewertung einzelner inhaltlicher Kriterien. Für die schriftliche Arbeit vergebe ich selten Noten von 5+, 5.5+ ist dann wirklich herausragend.

Seit wann gibt es bei Republik-Artikeln eine Bezahlschranke? Dass die Artikel unbeschränkt geteilt werden können, war bei meinem Entscheid für das Abo ein wichtiges Argument.

Auch sehr clever: Wenn man bei einem Säulendiagramm 70% als Maximum setzt, sehen selbst 42% wie eine Mehrheit aus.

Bei SRF ist es noch schlimmer, da wird auch gleich noch der erfundene Vorwurf in die Schlagzeile gepackt. Als hätte dieser irgendwelche Relevanz und Glaubwürdigkeit.

Ja, aber will man Verzerrungen bei der Benotung nachweisen, müsste man exakt dasselbe messen. z.B. ein Vergleich der Bewertung durch die LP mit einer "verblindeten" Bewertung. Sonst kann man schlicht nicht rückschliessen, ob Unterschiede auf verzerrten Bewertungen oder auf anderen Faktoren basieren.

Aber stimmt diese Annahme? Wurden bei den standardisierten Sprachtests z.B. Hörverständnis & mündlicher Ausdruck mitberücksichtigt? In die Noten könnten diese auch einfliessen und wiederum durch Geschlecht/Erstsprache beeinflusst werden (über Leseverständnis und schriftlichen Ausdruck hinaus). 2/2

"Dasselbe gilt für standardisierte Tests: Diese sind ja wiederum nicht objektiv/valide/reliabel."

Das finde ich einen wichtigen Punkt (insb. die Validität), denn die Studie geht davon aus, dass die eingesetzten Tests die Fähigkeiten der Lernenden adäquater abbilden als deren Noten. 1/2

Volle Zustimmung. Und ich würde ergänzen: Gute Formen von Machtausübung sind möglich, sofern diese uneigennützig sind und dazu beitragen, Machtunterschiede soweit möglich zu reduzieren. Wie z.B. eine Erziehung zur Mündigkeit.

Das entspricht dann auch dem Standpunkt der Antipädagogik: Erziehung per se als Manipulation und Machtmissbrauch. Finde die Sichtweise allerdings wenig hilfreich. Wie sinnvoll ist es, jede Form von Lenkung & gezielter Förderung als Machtmissbrauch zu sehen? Welche Konsequenzen hat das?

Dann würdest du auch sagen, jede Form von Erziehung ist (oder beinhaltet zwingend) Machtmissbrauch?

Auch zur UNO-Rede von Trump gab es Klartext statt Sanewashing: www.srf.ch/news/interna...