Der HSV hat kein "Formations-Problem" per se. Vielleicht kann eine Anpassung der Position und/oder des Personals zu Verbesserungen führen, eine Garantie gibt es für mich allerdings nicht zudem gibt es noch andere Ansätze, um eine spielerische Verbesserung herzustellen.

Die Prinzipien sind natürlich nicht auf den HSV zugeschnitten, verdeutlichen aber in welchen Details eine Mannschaft an sich arbeiten kann. Manche Aspekte können schon gut laufen, wenn andere dafür gar nicht funktionieren ist das vielleicht der Fokus für die nächste Zeit.

Ich habe bei Kevin Middleton eine sehr schöne Übersicht gesehen, die nochmal übersichtlich darstellt, woran sich die Spieler und man sich als Fan orientieren kann.

2. Die Mannschaft grundlegend in ihren Basics verbessern. Der HSV muss jetzt nicht Formation und Prinzipien grundlegend neu denken. Es braucht aber klare Analysen: Was/Wer "läuft gut" und was/wer braucht dringend Verbesserung?

Fehler erkennen, Lösungswege ausprobieren, Lösungen finden. Diese Lösungen kurzfristig zu finden ist natürlich die harte Aufgabe, sich in Aktionismus (Alles umwerfen) wiederzufinden wird die Geschwindigkeit in der Lösungsfindung meines Erachtens allerdings nicht beschleunigen.

Für mich wäre der Fokus darauf herauszufinden welche Spielerkonstellationen gut miteinander funktionieren. In kleineren Räumen zu denken, nicht die Gesamtformation umschmeißen, sondern einzelne Spieler vielleicht mal verschieben, andere Vorgaben in den Positionen zu machen.

1. Was ich damit meine. Der Fußball wird immer kleinteiliger. Selten/Nie wird eine Mannschaft anhand von 11 vs 11-Situationen ausgecoacht. Meist sind es kleine Missmatches auf dem Feld, bewusst hergestellte Überzahlen. Das Ausnutzen der Schwächen des Gegners in gewissen Zonen.

1. Schaffen es die Mannschaftsteile und einzelne Gruppen auf dem Feld Synergien herzustellen?

2. Wie gut funktioniert die Mannschaft und ihre Teile in ihren Kernaufgaben.

Angenommen der HSV bliebe also bei seiner Formation mit 5 Verteidigern (sehr wahrscheinlich), was sind also Punkte an die man ansetzen kann.
Für mich ergeben sich 2 Hauptpunkte zur Betrachtung und Beurteilung, ob die Mannschaft sich entwickelt.

Und das wird wahrscheinlich ein ausschlaggebender Punkt sein. Die individuelle Qualität in der Bundesliga ist im Verhältnis zum HSV so groß, dass man eine weitere Absicherung defensiv haben möchte. Wichtig wird dann nur, dass dies nicht dazu führt, dass Spieler vorne "fehlen".

Mit Lokonga, Elfadli und Vuskovic (momentan mögliche Besetzung, nicht mein Wunsch) hätte man vor der Abwehr keinen Abräumer, häufig wahrscheinlich die Situation, dass Umschaltaktionen mit viel Tempo auf die letzte Kette gespielt werden könnten. Traut man 2 IV die Verteidigung zu?

Stellt der HSV auf ein 4-2-3-1 defensiv um, ergibt sich dadurch natürlich die Möglichkeit einen weiteren Offensivspieler im Tausch für einen Innenverteidiger aufs Feld zu schicken. Die Frage, die sich für mich daraus ergibt: Reicht die Restverteidigung in der Bundesliga?

Das KANN auch mit einer Umstellung der Defensiv-Formation gelingen, indem man den Fokus auf andere Räume legt und damit im Optimalfall häufigere Ballgewinne verzeichnen kann. Im Zweifel ist ein Wechsel der Formation/Räume im Spiel mit dem Ball aber wahrscheinlich zielführender.

Also stellt sich für den Außenstehenden direkt schon mal die Frage: Wenn ich vom 5-4-1 auf ein 4-2-3-1 wechsle, wie ändert das dann mein Spiel mit dem Ball? Darum geht es ja den meisten, wieder mehr Durchschlagskraft offensiv zu entwickeln.

Dabei wird im 1. Schritt meist bereits das offensichtlichste vergessen: Die Formation, die dort beschrieben wird ist diejenige, die gegen den Ball gewählt wird. Beim jetzigen HSV sieht man häufig gg. den Ball ein 5-4-1/5-2-3, mit dem Ball sieht es ganz anders aus - 3-4-3.