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Wie Medien auf Ostdeutschland und Westdeutschland schauen

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Der Osten Deutschlands sei Spiegel gesamtgesellschaftlicher Spannungen, sollte deshalb nicht mehr als Problemfall gesehen werden. so Stephan-Andreas Casdorff @tagesspiegel.de.
Leider wiederholt das neue Narrativ ein altes Problem: Es spricht ein westdeutsches Wir:
www.tagesspiegel.de/politik/der-...
Was also tun? Zunächst: den Osten nicht als Problemfall behandeln, sondern als Teil dieser Republik, mit gleichen Rechten und vergangenem Unrecht. Es muss Anerkennung geschaffen werden, und zwar im Alltag. Da geht es um Mobilität, digitale Infrastruktur, mutige Bildungspolitik, Unternehmensgründungen. Das Narrativ „Wir fördern euch, damit ihr bleibt“ ist altes Denken. Heute muss es heißen: „Wir trauen euch etwas zu und schaffen dafür die Rahmenbedingungen.“
November 4, 2025 at 6:00 AM
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Endlich werden zum Tag der deutschen Einheit die wirklich wichtigen Fragen gestellt.

Oder: wie sich aus "Osten" und "Defizit" auch 2025 immer noch gut journalistische Inhalte generieren lassen.

www.zeit.de/2025/41/tenn...

@zeit.de
Tennis in Ostdeutschland: Wand in Sicht Kaum Plätze, weniger Talente, selten mal ein Profi: Im Tennis liegt der Osten so weit hinter dem Westen wie fast nirgendwo sonst. Wie ist das zu erklären?
October 2, 2025 at 8:52 PM
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"Alltagsobjekte erstmalig zu sehen" irritiert mich ja schon sehr.

(Auch wenn ich natürlich weiß, was danke gemeint ist.)

www.berliner-zeitung.de/mensch-metro...
Depot des DDR-Museums eröffnet in Marzahn: 360.000 DDR-Alltagsobjekte erstmalig zu sehen
March 6, 2025 at 8:30 AM
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Eine Aussage wie "So hässlich war die DDR" geht auch 2025, zeigt @alanposener.bsky.social in der Welt über eine Biografie zum #DDR-Architekten Henselmann.
Allerdings: was zu diesem Urteil führt, erklärt der Artikel nicht. So sind es am Ende nur klischeehafte Behauptungen.
www.welt.de/kultur/artic...
Die 1968 geborene Bildungsjournalistin Florentine Anders beschreibt das alles in einem nüchternen, schmucklosen Stil, der sich wohltuend abhebt vom Pathos aus zweiter Hand, der die Bauten ihres Großvaters auszeichnet. Gerade weil sie nicht urteilt, gar verurteilt, tritt das Hässliche umso deutlicher zutage, das Hauptmerkmal der DDR war. Hässliche Städte, hässliche Häuser, hässliche Möbel, hässliche Autos, hässlich Läden, hässliche Mode, hässliche Zeitungsartikel, hässliche Musik, als wollte die Partei beweisen, wie viel mögliche Schönheit sie „ihren Menschen“ vorenthalten konnte, ohne dass sie sich empörten.
March 6, 2025 at 7:45 AM
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Das Bild des #Jammerossi hält sich medial. Offenbar so sehr, dass das Statement von Thüringen-MP Mario Voigt in die Überschrift @tagesspiegel.de musste. Frage war: "35 Jahre nach der deutschen Einheit haben sich viele ganz gut eingerichtet in der Jammerei, oder?"
www.tagesspiegel.de/politik/thur...
"Ich bin kein Jammerossi"
February 15, 2025 at 7:25 AM
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Es gab erstmals eine Zusammenarbeit zwischen CDU mit der AfD. Und was fällt Johann Michael Möller bei seiner Analyse der Merkel-Kritik @tagesspiegel.de dazu ein?
Damals sind im ungeordneten und von der Spendenaffäre überschatteten Nachgang der Ära Kohl, grundverschiedene Charaktere und Biografien aufeinandergetroffen, die sich genauso wenig zu einer neuen Einheit verbinden ließen, wie das ganze Land überhaupt. Dass dieser Bruch, diese Unversöhnlichkeit zu Anfang nicht sichtbar wurde, war den erfahrenen Westlotsen zu verdanken, die damals die Geschicke der wiederentstandenen Länder im Osten in die Hand nehmen konnten. Sie kaschierten, dass vielfach eben doch nicht zusammenwuchs, was nicht zusammenwachsen wollte. Und die sprichwörtlichen Kohlmädchen, wie Claudia Nolte, waren viel zu unerfahren, um den Gegenakzent zur üblichen Sichtweise setzen zu können. Dann kam Angela Merkel. Wer sie damals in ihren merkwürdig graubraunen Röcken an der Seite des Regierungssprechers von Lothar de Maizière erlebte, wäre wohl nie auf den Gedanken gekommen, dass diese politisch noch völlig unerfahrene Physikerin aus dem Osten einmal eine gewichtige Rolle auf der politischen Weltbühne spielen würde. Wer aber genauer hinschaute, merkte schon damals, dass überall dort, wo sie war, eine strukturierte Ordnung entstand. Man kann diese politische Homestory von der Frau aus dem Osten und dem Hoffnungsträger aus dem Sauerland noch lange weitererzählen. Aber in Wahrheit stehen sich zwei alte Rivalen plötzlich wieder gegenüber, von denen wohl keiner mehr glaubte, dass sie noch einmal in den Ring steigen werden. Merkel, die bei Kohl erlebt hat, wie schnell ein Erbe zerfleddert wird. Und Merz, der an dieses Erbe anknüpfen will, dass es selbst in seiner Partei kaum noch gibt.
January 31, 2025 at 12:59 PM
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Wenn mal nicht ostdeutsche Befindlichkeiten im Zentrum eines Textes stehen, sondern westdeutsche. Herrlich! Erschienen im @tagesspiegel.de, Autor ist Alexander Fröhlich, stellvertretender Leiter des Berlin-Ressort.
Reißt das ICC endlich ab und nieder. Macht Schluss mit West-Berliner Identitätspolitik. Und wenn Ihr dazu nicht in der Lage seid, geht wenigstens radikal vor. Asbest raus und Indoor-Plantage für Gemüse und Obst rein, meinetwegen auch Cannabis. Gewissermaßen eine wohnortnahe Versorgung in Zeiten des Klimawandels. Und obendrauf einen Minipark, Grün, Solar und Windkraftanlage. Abriss oder Ökoumbau – das wäre nur gerecht. Denn den Palast der Republik habt Ihr der Stadt genommen. Der Autor dieser Zeilen ist als Ossi wahrlich kein Freund von Nostalgie, im Gegenteil. Das identitätspolitische Ost-Gehabe sogar von 20- und 30-Jährigen nervt. Die haben kein Wehrerziehungslager mehr erlebt, kein Pioniertuch oder FDJ-Hemd tragen oder Genosse Schlagstock-Vopo erleben müssen, der nach der Wende trotz Stasi-Spitzelei weiter machen durfte. All das hätte der Palast weitererzählen können. In seinen letzten Tagen war es zu sehen, welch’ Symbol er hätte sein können: Bürger ergreifen Besitz vom Scheinheiligen-Parlament der Machthaber. Sei es drum, das ist vorbei. Aber klar ist: Der Palast hatte im Gegensatz zum ICC zumindest ein historisches Schwergewicht – als Mahnmal für die SED-Diktatur, aber auch als Ort der Erinnerungen nicht weniger Menschen aus dem Osten. Und schließlich: Weil die Brüche der deutschen Geschichte ins Stadtbild gehauen und Beton gegossen waren, wurde Berlin ein Magnet für viele. Nicht weil es gewöhnlich und ein bisschen piefig war, wie jetzt mit diesem hübsch anzuschauenden Puppenschloss in der Mitte. Oder wegen des ICC, aus dem der Muff der 70er stinkt.
January 28, 2025 at 6:28 AM
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Zu wenig Ostdeutsche, zu viel Stereotype: Alexander Teske war Redakteur bei der #Tagesschau und beschreibt in "Inside Tagesschau" Folgen für Themenauswahl und Bewertungen. Erscheint heute, Interviews:

Berliner Zeitung: www.berliner-zeitung.de/politik-gese...

@nzz.ch: www.nzz.ch/feuilleton/e...
Wie suchen Sie die Themen aus, welche schaffen es in die Sendung, welche nicht? Das hängt sehr vom Einfluss der einzelnen ARD-Studios ab. Washington zum Beispiel hat enormen Einfluss, vier Redakteure können viel Druck ausüben. Wenn man als Einzelkämpfer ganz Südamerika abdecken muss, ist das schwieriger. Die Dominanz der USA und der westlichen Welt ist sehr stark, der Osten dagegen sehr schwach vertreten. Die Ukraine wurde bis zum Einmarsch der russischen Armee vom Studio Moskau aus mit betreut. Dann wurden schnell Reporter hingeschickt, die weder die Sprache konnten noch über Kontakte verfügten. Das Studio in Schwerin hat so wenig Leute, dass sie Probleme haben, ihr eigenes Regionalprogramm zu bestücken. Ich glaube, ich habe in den sechs Jahren, die ich dort gearbeitet habe, nie erlebt, dass sie angerufen und eine Geschichte angeboten haben. Das heißt, die Proteste gegen das LNG-Terminal auf Rügen kamen in der „Tagesschau“ nicht vor? Darüber haben wir, wenn überhaupt, kaum berichtet. Natürlich habe ich versucht, ostdeutsche Themen unterzubekommen, aber wenn ich keinen Dienst hatte, war das schwer. Der MDR ist der Einzige, der anruft und sagt, ihr müsst da mal was machen. Aber auf den Hutbürger waren sie auch nicht so scharf. Bei der «Tagesschau» waren Sie aufgrund Ihrer Herkunft ein Aussenseiter. In Ihrem Buch charakterisieren Sie die Redakteure der «Tagesschau» so: «Sie haben ähnliche politische Ansichten, kommen fast ausschliesslich aus dem Westen.» Wie wirkt sich das auf die Berichterstattung aus? Im Gegensatz zu den privaten Leitmedien steht der öffentlichrechtliche Rundfunk in der Pflicht, ausgewogen zu berichten und auch für das Publikum im Osten da zu sein. Ich habe bei der «Tagesschau» in der Planung gearbeitet, das ist eine Gruppe von zwölf Leuten, die Themen auswählen. Ich war der einzige Ostdeutsche. Entsprechend schwer war es, einen etwas anderen, «ostdeutschen Blick» in die Sendung zu bringen. Es erstaunt mich nicht, wenn viele Gebührenzahler im Osten den Eindruck haben, es werde auf sie herabgeschaut, sofern man sie überhaupt zur Kenntnis nehme. Ich sehe das bei meinem Vater. Er hatte irgendwann den Eindruck, die «Tagesschau» blende bestimmte Sachen aus und berichte meist auf Regierungslinie. Ihn erinnert das an die Propaganda, die er aus DDR-Zeiten kennt. Ich finde diesen Vergleich übertrieben, auch wenn ich vieles kritisiere.
January 20, 2025 at 11:40 AM
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Wenn man mit westdeutscher Brille auf Ostdeutschland blickt: letztlich 80er Jahre und ein Vater, der mit Entwicklung nicht mitkommt. Meint @taz.de. Ostdeutsche Geschichte, ländlicher Raum? Egal!
taz.de/Stimmung-in-...
Und dann kommen da die Grünen um die Ecke. Kaum hat man endlich das größere Auto, die Flugreise und das schönere Haus, dann soll das schon alles wieder verkehrt sein. Die Grünen in Ostdeutschland, das ist genauso absurd wie damals die Grünen im Westdeutschland der 1980er Jahre. Kulturschock Daher kurz zurückgespult an den Anfang der Grünen im Westen: Schon beim Besuch des Mehringhofs in Kreuzberg, einem Zentrum mit Betrieben in Selbstverwaltung, fuhr ihm der Schrecken in die Glieder, weil dort eine Veranstaltung zur Einführung einer sozialistischen Einheitsrente angekündigt wurde – für meinen Vater ein Graus! Die kulturellen Beigaben im ehemals besetzten Fabrikgebäude, wie das Frühstück bis 17 Uhr, schreckten da schon weniger.
October 28, 2024 at 8:09 AM