Ja, die Anzahl der Zuschauer ist auf die Kapazität des jeweiligen Luftschutzkellers begrenzt. Nicht, dass die Besucherzahlen sonderlich hoch wäre, so ist dies aber formell geregelt.

Und dann ist wieder eine Nacht in Kyjiw da mit vielleicht weniger russischen Drohnen (rund 100) als an manchen Tagen, "dafür" aber mit einem weiteren getroffenen Wohnhaus in einem Nachbarviertel auf einem anderen Dnipro-Ufer, mindestens drei Toten und rund 30 Verletzten.

Kyjiw lebt schon jetzt in einem Modus, in dem in einem Teil der Stadt der Strom zwischen 16 und 20 Uhr und in einem anderen Teil zwischen 20 und 24 abwechselnd abgeschaltet wird. Eventuell verbessert sich das in den nächsten Tagen, doch für den Rest der Heizsaison bedeutet dies nichts Gutes.

Das könnte leider eine zielführendere Strategie sein als der übliche Versuch werden, die gesamte Ukraine dauerhaft stillzulegen. Jedenfalls sind planmäßige Stromausfälle in Kyjiw bereits wieder Alltag - und es ist erst der 23. Oktober. Das wird eine harte Heizsaison.

Viel besser kann man es nicht zusammenfassen.

Dass Trump die Tatsache, dass Putin seinem Immobilien-Buddy fünf Stunden statt 15 Minuten gewidmet hat, als großen Erfolg verkauft, stimmt übrigens. Besser gesagt: Großes Glück. Für Putin.

Mich ärgert das deswegen, weil ich mich beruflich sowie leider privat täglich damit befassen muss. Und es gibt etwa objektive, subjektive und gemischte Gründe, warum die Drohnen es bis in die Region um Kyjiw schaffen, wo sie auch dann Schaden verursachen, wenn sie abgefangen werden.

Bei dem Preis geht es gar nicht "nur" um Russland, sondern in der Theorie fast um jede größere Terrororganisation der Welt.

Russlands Luftterror bedeutet manchmal leider buchstäblich auch, dass im Kyjiwer Kardiologie-Institut eine Krankenschwester und ihr Patient sterben.

Welchen Kanzler sollte ich als in der Ukraine lebender Ukrainer denn haben? Keine Ahnung. Der Verteidigungsminister heißt übrigens Denys Schmyhal.