Das trifft es ziemlich gut. Für mich war die Schiffsexplosion der Wendepunkt - bis dahin echt clever gemacht, aber ab da wild und Django im Schnelldurchlauf. Hmm, schade. Trotzdem aus meiner Sicht eine notwendige und wichtige Ergänzung zu Twain's Buch, und über viele Seiten echt mega gut.

Natürlich, dass die Mississippi-Dampffahrt voll auf dem Rücken von Sklaven ausgetragen wurde und ohne diese nicht möglich gewesen wäre + die Sklaven unterschiedlichste Jobs auf und unter Deck auf den Dampfern übernommen haben, darunter eben auch die gefährlichsten im Maschinenraum

... Sein Bruder bei der Explosion der Pennsylvania ums Leben kam - einem Schiff auf dem Mark Twain selbst bis kurz vor dem Unfall gearbeitet/gelernt hatte, und dass der Künstlername Mark Twain aus der Seemannssprache stammt und....

Mega Bild und passt perfekt. Bin auf einer Zugfahrt irgendwie tiefer ins Thema Seitenraddampfer und Kesselexplosionen abgetaucht und fand es spannend, dass Mark Twain Lotse auf einem Schiff werden wollte...

Fand das krass, dass Ostdeutsche Figuren nach der Wiedervereinigung plötzlich ihr Wohneigentum diskutieren mussten und manchmal auch ganz verloren haben, weil jemand anderes Anrecht am Grundstück anmelden konnte und entsprechende Nachweise parat hatte.

Gleichzeitig rückt dadurch auch wieder das Motiv des Sich-Verstellens/der Performance des Schwarzseins in den Fokus: Dass James sich als Sklave Jim verstellen muss, ist genauso absurd wie die Performance der Minstrels.

Ja, dachte ich auch. Ich habe mir auch alle erwähnten Autor*Innen notiert und auf meine Leseliste gesetzt.

Ich habe in der Linksammlung auch mal eine Spalte für referenzierte Texte/Denker etc. angelegt - scheint mir so als hätte Everett da so seine Freude dran

Meins ist wohl auch noch unterwegs zu mir...

Vielen Dank für die Erstellung des Leseplans!

Ja, macht Sinn... Habe gerade genauer reingeschaut. Dann war das wohl beim buchclub mit im Rennen.

Die Nulllinie von Szczepan Twardoch war auch im der 1. Abstimmungsrunde dabei, oder? Fänd ich weiterhin spannend und sollte auch in die 2. Abstimmungsrunde! www.rowohlt.de/buch/szczepa...

Ich würde noch Robert Macfarlane und sein neues Buch "Sind Flüsse Lebewesen?" als Vorschlag einwerfen. Erwarte ein Buch mit interessanten Infos, was aber auch sprachlich kunstvoll ist und Geschichten erzählt. www.perlentaucher.de/buch/robert-...

Ja, ich nehme auch sehr viel mit. Neben einer Unzahl von für mich neuen Fakten fand ich insbesondere die Story mit den Sexualstraftäter-Bildern und der Wiedererkennung von Leuten im Bekanntenkreis sehr eindrücklich. Muss jetzt ein bisschen Ordnung in meine vielen Notizen bringen 📑

Ich finde es tatsächlich schwer bei diesem Sachbuch zu kommentieren. Ich lerne in jedem Absatz etwas Neues und finde das allermeiste stimmig/nachvollziehbar... vielleicht wäre ich diskussionsfreudiger, wenn ich dem Geschriebenen weniger zustimmte oder die Thesen - aus meiner Sicht - "gewagter" wären

Und nach Fygen Lutzenkirchen am Rathaus werde ich auch Ausschau halten - vielleicht kommt das noch im Buch, aber beim Googlen fand ich das hier (,was vermutlich nur für Leute vor Ort spannend ist,): frauenstadtplan.koeln

Mit solchen Diskussionen könnte man den Latein- und Griechischunterricht an Schulen auffrischen/einen aktuellen Bezug herstellen - vielleicht passiert das aber auch schon? Bei mir zumindest war das vor 15 Jahren noch nicht der Fall...