9/ Zum Schluss noch einige Lesehinweise über die Operation "Linse": "Deportierte Völker" von Dr. Marin Malek www.faz.net/aktuell/poli... und "THE MASSIVE DEPORTATION OF THE CHECHEN PEOPLE: HOW AND WHY CHECHENS WERE DEPORTED" von Campana Aurélie www.sciencespo.fr/mass-violenc...

8/ Die Verbrechen der Operation "Linse" haben sich ins kollektive Gedächtnis der betroffenen Gemeinschaften eingebrannt und prägen sie bis heute. Teilweise wurde die Gewalt, die das postsowjetische Russland in den 90er Jahren im Nordkaukasus verübte, als Fortsetzung empfunden.

7/ Fehlende Aufarbeitung: Trotz - oder wegen - der extrem hohen Opferzahlen und der Schwere der Verbrechen wurde keiner der Täter je strafrechtlich verfolgt. Vielmehr machten viele Karriere im den sowjetischen Staatsapparat. Gedenkveranstaltungen waren bis Ende der 80er verboten.

6/ Die genauen Opferzahlen dieses Genozids sind bis heute unklar. Einige Schätzungen gehen davon aus, das über 30% der Tschetschenen & Inguschen im Zuge der Operation "Linse" getötet wurden. Zehntausende wurden vom NKWD ermordet, erfroren, verhungerten oder starben an Erschöpfung.

5/ Erst 1957 wurden die verschleppten Tschetschenen und Inguschen von sowjetischen Behörden "rehabilitiert" und ihnen wurde die Rückkehr gestattet. Die Überlebenden fanden ihre Heimatorte im Nordkaukasus jedoch oft zerstört oder mittlerweile von anderen Menschen bewohnt vor.

4/ Zehntausende #Tschetschenen und #Inguschen starben während der Deportation und den ersten Jahren nach ihrer Ankunft in Zentralasien, wo sie als "Spezialumsiedler" in Arbeitslagern unter menschenunwürdigen Umständen ausgebeutet wurden und der Gewalt des NKWD ausgeliefert waren.

3/ Im Zuge der Vertreibung aus den Heimatorten verübten Einheiten des Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) bereits erste Massenmorde an der schutzlosen Zivilbevölkerung, so etwa im Dorf Khaibakh. Ganze Landstriche wurden entvölkert. en.wikipedia.org/wiki/Khaibak...

2/ Verschleppung und Deportation innerhalb weniger Tage: Ohne Vorwarnung und bei Eiseskälte wurde die gesamte tschetschenische & inguschische Bevölkerung (ca. 500.000 Personen) ab dem 23. Februar 1944 gewaltsam aus ihren Heimatorten zu Bahnhöfen getrieben und dort in Viehwagons gezwungen.

11/ Immer wieder werden in Süd-Syrien hochrangige IS-Emire durch versch. Fraktionen aufgespürt, festgenommen oder getötet. @cedlab.bsky.social hat auf X eine Auflistung erstellt, deren Inhalt ich hier teile. Die Region diente vor allem als Zufluchtsort - potentiell aber auch als Tor nach Damaskus.

10/ Fest steht also: der IS ist in #Syrien immer noch aktiv und holt bereits zum nächsten Schlag aus. Die Bekämpfung der Terrororganisation muss daher auch in die nächste Runde gehen. Ignoriert man diese Entwicklung, droht ein Desaster für Syrien und darüber hinaus. Ende.

9/ Die Verhinderung eines potentiell verheerenden Terroranschlags auf den Sayyida Zeynab Schrein bei #Damaskus zeigt, das der IS bereits versucht sein Playbook anzuwenden und konfessionelle Gewalt + militärisches Eingreifen von Nachbarstaaten provozieren will. Extrem gefährlich.

8/ In seiner Geschichte hat der #IS gezielt chaotische Zustände verstärkt, um sich Räume zu schaffen und sich auszubreiten. Durch Ermordung lokaler Würdenträger, konfessionelle Gewalt & Provozieren von Überreaktion. Mehr zur Überlebensstrategie des IS -> www.kas.de/documents/25... #terror