Ich muss aber auch zugeben, dass hier viel subjektive Perspektive einfließt. Dein Urteil kann und möchte ich dir nicht nehmen. Da ich nicht marginalisiert werde, möchte ich mir auch nicht anmaßen, zu viel dazu zu schreiben.

Beim Veganismus sehe ich einiges, was mMn gegen ein marginalisierendes System spricht. Veganer*innen sind zB nicht systemisch vom kulturellen Leben ausgeschlossen. Beim Veganismus droht auch kein Hungertod, was eine extreme Folge von Marginalisierung sein kann.

Ich stimme dir zu, dass Veganer*innen viel Hass, Häme und Hohn erfahren. Daraus ergibt sich Stress der zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Es ist ziemlich lächerlich, dass sich noch nicht einmal die richtige Definition von Veganismus durchsetzt.

Die systemische Komponente bezieht sich auf Bevölkerungsgruppen bzw. Merkmale dieser Gruppe. Nach meinem Verständnis bezieht sich das gleichzeitig auch auf das System, das marginalisiert.

Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast recht, dass ich anhand des Beispiels Aspekte herausstelle, die nicht zwangsläufig auf andere marginalisierte Gruppen übertragen werden können. Siehe dein Beispiel »Sexualität«.

Mein konstruktiv gemeinter Beitrag zu Veganismus und Marginalisierung (am Beispiel von Armut).

Danke.

Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen zum Tierwohl vegan leben.

Aber in erster Linie möchte ich, dass alle Menschen dazu in der Lage sind diese Entscheidung genauso wie ich bewusst treffen zu können.

Diese Frischkäsesache kann ich immer noch nicht verarbeiten.

Es lief irgendwo noch eine hitzige Diskussion dass Armutsbetroffene keinen Frischkäse bräuchten sondern Brot pur essen sollten wenn sie keinen veganen bekommen.

Ich ertrag das alles nicht. ...

Zum Schluss kann ich sogar die Definition vom Veganismus als Argument nutzen. Ein wichtiger Teil davon lautet »soweit möglich«. Armut ist für mich ohne Zweifel ein legitimer Grund, der die eigenen Möglichkeiten stark einschränkt.

Wenn es um Luxus wie einen Restaurantbesuch geht, habe ich immer noch eine Auswahl zwischen Restaurants. Pommes mit Ketchup kriegt man eigentlich überall. Auch wenn das ziemlich nerven kann, ist es in meinen Augen nur ein Nachteil und keine Marginalisierung.

Das gilt insbesondere mit Blick auf die Grundversorgung. Als Veganer sehe ich da keine systemischen Probleme. Mein veganer Einkauf im Supermarkt ist sicher, auch wenn nicht immer alles verfügbar oder die Auswahl bescheiden ist.

Rein beim Veganismus gibt es für mein Empfinden höchstens punktuelle Barrieren und Benachteiligung. Meist bekommen die Leute nur mit, dass ich Veganer bin, wenn es ums Essen geht. Ein systemisches Problem ergibt sich mMn erst, wenn andere Faktoren wie Armut ins Spiel kommen.

Bei Diskriminierung und Marginalisierung ist die systemische Komponente mMn wichtiger Teil der Definition. Will heißen, marginalisierte Menschen kriegen ihre Ausgrenzung immer zu spüren. Egal in welcher Situation. Barrieren und Benachteiligung dagegen können systemisch oder punktuell sein.

Vor dem Post inklusive Antworten hätte ich aber etwas Probleme gehabt, das klar zu formulieren. Auch habe ich mir mehrere Definitionen zu den Begriffen #Diskriminierung, #Marginalisierung und #Veganismus noch einmal aufmerksam angeschaut.

Ich schrieb es hier irgendwo schon, aber nichtmal der Unterschied zwischen Grundversorgung und Luxus wird hier erkannt.

Das macht eigentlich jede Diskussion unmöglich. Denn der Maßstab muss IMMER die Grundversorgung sein. Luxus ist nen Extra.

Das erinnert mich jetzt irgendwie an dieses Meme mit Pluto.
(en)

Word.