Ein Zitat, JD Vance, München, vor einer Woche auf der Sicherheitskonferenz.

"»Denn dies würde die Gesellschaft als Ganzes gefährden, es würde sie dem Risiko aussetzen, dass es in Zukunft noch mehr Gisèle Pelicots gibt«, so Babonneau."

"Diese Männer sind wir. Also sind auch wir es, die daran etwas ändern können."

"Diese vordergründig ganz normalen Verbrecher von Mazan müssen sich in Schichten von Schichten von patriarchalem Einverständnis bewegt haben. Um sie herum muss es Männer gegeben haben, die mitgemacht, die mitgelacht, die mitgeschwiegen, die weggeschaut haben, wenn Frauen zum Objekt gemacht wurden."

"Ehe ist kein Besitz, Liebe ist kein Anspruch, Männer sind keine Triebreaktoren, Lust, die ohne die Lust des anderen auskommt, ist erbärmlich."

"Aber vielleicht wäre es ja denkbar, der von Gisèle Pelicot vertriebenen Scham einen Ort zu geben, indem man sich für die Existenz all dieser Brücken schämt oder sich zumindest dafür verantwortlich fühlt, diese Brücken abzubauen oder niederzubrennen:"

"Wie also kann es sein, dass Väter, Söhne, Großväter, Brüder, Elektriker, Beamte, Journalisten, Fernfahrer, Bäcker – zugleich Vergewaltiger sein können? Über welche Brücken konnten sie gehen, um vom einen zum anderen zu kommen, von der Normalität in die Monstrosität?"

"… wenn sich das mit ein paar Mausklicks und ein paar SMS bewerkstelligen lässt und wenn die Männer überdies darauf hoffen können, nicht erwischt zu werden, weil das Opfer sich weder wehren noch ihre Peiniger erkennen kann. Vergewaltigung to go."

"(S)eit Mazan (kann man) erst mal davon ausgehen, dass sich in jedem verdammten Landkreis dieser verdammten Erde 60 bis 100 Männer finden lassen, die bereit sind zu vergewaltigen, …"

"Bei einem niederschwelligen Angebot gibt es (…) Männer, die bereit sind, eine betäubte Frau zu vergewaltigen. Manche von ihnen sind kriminell, einige wurden einst selbst Opfer sexualisierter Gewalt, für viele von ihnen gilt (…) weder das eine noch das andere, vielmehr sind sie schlichtweg: normal."

"Der Fall Pelicot ist deshalb so erschütternd, weil uns hier das Patriarchat in Reinform und in voller Größe gegenübertritt. Unportionierbar, undelegierbar. Es ist schlicht nicht zu übersehen, was das alles bedeutet:"

"Also legen wir uns das Leben im Patriarchat so zurecht, dass es sich um eine im Großen und Ganzen annehmbare Normalität handelt, in der dann und wann Männer, vorzugsweise andere und ganz andere Männer, blöde, schlechte, schlimme, furchtbare oder gar monströse Dinge mit Frauen machen."

"Man kann – gerade auch als Mann – im Patriarchat nur leben, wenn man nicht im Patriarchat lebt."

"Es geht hier nicht um irgendwelche legitimen Interessen. Das ist ein Vernichtungskrieg. Wir werden Putin nur zu Verhandlungen bringen können, wenn wir ihn militärisch unter Druck setzen."