henmanolc.bsky.social
@henmanolc.bsky.social
Wir flüstern mit Blicken. Wir schmunzeln mit Lidschlägen. Wir tanzen und knutschen und lieben uns mit den Augen. Selbst wenn rundherum alles in Dunkelheit versinkt.
November 24, 2025 at 4:46 PM
Der Morgen, so grübelte er schlaftrunken, ist das Scharnier zwischen Nacht und Tag. Ein Mischwesen, welches Eigenschaften von beiden vereint und sie ineinander überfließen lässt.
November 20, 2025 at 4:56 AM
Der Tag verebbt zu wildem Wind. Rauscht wie Meer in den Birken. Die Nacht erklingt in Wellen.
November 17, 2025 at 5:10 PM
Rostbunt glühen die Blattgewänder. Schwankende Glut im emsigen Herbstwind. Ein farbenfrohes Auflodern im Scheiden. Ein koloriertes Adieu, ein bittersüßer Wimpernschlag. Rotbunt und halbgrün und tausendgelb verebbt das Jahr in warmem Glanz.
November 6, 2025 at 5:26 PM
Was wäre wenn
du der Sommer
meines Lebens
warst und nun
nur noch Herbst
und Wintertod
warten?
Was weiß ich
denn schon über
die Zeit und ihre
vermaledeiten
Machenschaften?
Die Kunst so
scheint mir wohl
ist weitermachen.
Immer weitermachen.
Weitermachen.
Bis die Zeit
ausgeht.
November 1, 2025 at 10:55 AM
Das Schlafgewand noch nächtewarm,
ein Nebelkrähen spitz im Ohr,
so steh' ich hinterm Fensterglas,
und mein Gemüte schwebt davor.
Es taucht durch Tau im Taganbruch,
zieht Pirouetten durch das Grau,
ja jauchzt und tändelt ungeniert,
wie ich nur selten mir's getrau.
October 31, 2025 at 8:03 AM
Mit jedem
Wimpernschlage
schreibt,
sie Vers um Vers
und reimt und bleibt,
und dichtet
Zeit und Ewigkeit,
und heilt mir
meine Dunkelheit.
Mit jedem
ihrer Blicke hold,
der mich durchfließt
wie warmes Gold,
der lustvoll durch
den Leib mir tollt,
hab’ ich das Leben
mehr gewollt.
October 23, 2025 at 12:53 PM
Er formte mit den Händen eine Schale und sammelte das eiskalte Wasser darin. Als es beinahe drohte überzulaufen, warf er es sich ins Gesicht und fühlte mit jedem Tropfen neues Leben durch sich fließen. Ohne Brille lächelte er sein verschwommenes Spiegelbild an: „Guten Morgen!“.
October 18, 2025 at 7:10 AM
Hämmert mir das Herze heftig,
bunt mit Sehnsucht ausstaffiert,
drängt Begehren übermächtig,
jede Faser wild pressiert.
Wart‘ ich doch auf süße Kunde,
die mir deine Feder schickt,
heißte Worte, zarte, runde,
jedes meine Seel‘ erquickt.
October 15, 2025 at 4:03 PM
Dieses eine Blatt. Das da ganz oben am fast kahlen Baum wild vom Wind umhergeworfen wird. Das sich doch mit aller Kraft ans Leben klammert und dabei beinahe noch zu lachen scheint. Das bunt dem Grauen des Alltags trotzt. Dieses eine Blatt. Das ist mein Vorbild.
October 12, 2025 at 7:42 PM
Sie schreibt mir. Urplötzlich. Sie schreibt mir schnörkelschöne Zeilen. Ungeahnt. Sie schreibt mir schmunzelnd; bester Dinge. Sie schreibt mir. Unverhofft. Mein Herz stolpert über die eigenen Beine. Im Auge steht Gewässer. Aus Glück. Ich zerfalle zu Sekunden. Sie schreibt mir.
October 11, 2025 at 7:21 PM
Mein Herz hat mich radikalisiert.
October 10, 2025 at 11:36 AM
Er stand am Fenster, die heiße Kaffeetasse in den Händen, und betrachtete den Regen, der eiskalt durch den grauen Morgen nieselte. „Manchmal“, dachte er, „ist es schon günstig kein Dachs oder derlei Waldgetier zu sein. Ständig Wind und Wetter in der Schlafstatt? Ohne mich!“.
October 9, 2025 at 4:12 AM
Dein Echo, lichtgemalte Silhouette,
verweilt mir sternenklar im Blick,
wo Missen sonst nur Räume hätte,
blieb sanfter Glanz von dir zurück,
ja tanzt in weicher Pirouette,
vorm Augenscheine, Stück für Stück,
da ich im Geist mich zu dir bette,
erblüht im Torso mir das Glück.
October 8, 2025 at 3:52 PM
Das Tageslicht ausatmen und mit der Nacht verschmelzen.
October 7, 2025 at 7:05 PM
Orangeblauer Abend streicht durch die Anpflanzung. Ein feiner Wind zerzaust den Gewächsen munter die Farbfrisuren. Lebensbuntes Wogen. Schmunzelnd genieß' ich das Schauspiel. Seliges Taumeln, die Seele baumeln lassen. Herbstgarten als Herzhängematte. Orangeblauer Abend als Puls.
October 6, 2025 at 7:09 PM
Mir scheint, der Platz auf dieser Welt ist begrenzt. Und so muß wohl, immer wenn etwas Schönes geboren wird, wenn zauberbuntes Licht den Tagesanbruch malt, wenn man lacht und grinst und schmunzelt, wenn man liebt, so muß wohl, immer dann, etwas Grässliches und Dunkles weichen.
October 5, 2025 at 7:06 PM
Manchmal ist das Leben wie die erste Fahrt mit dem Stützradfahrrad. Aufregend und verwirrend und irgendwie zu schnell. Dann ist es ganz gut, wenn dir eine mütterliche, innere Stimme besorgt und wütend zuruft: “Guck nach vorne, verdammt!“.
October 4, 2025 at 9:10 PM
Nebelweich begann der Morgen. Sanftes Licht lugte durchs kahler werdende Geäst und allmählich war klar, daß die Tage des Sommers, die ein jeder so endlos schienen, endgültig vorüber waren. Dunkelheit begrenzt nun wieder die wachen Stunden.
October 3, 2025 at 3:41 PM
In den Ohren noch Frühlingsechos
voll Leben und Aufbruch und Kraft
im Auge zieht doch der Herbst schon ein
in stürmischer, goldener Pracht
Die Zeiten zerrinnen in ewigem Fluß
und werden, verbleiben, vergeh'n
wir atmen Minuten und leben just so
um dereinst in Liebe zu geh'n.
October 2, 2025 at 7:17 PM
"Mittwoch. Ein gewisslich zu legerer Umgang mit der Konsumplanung hat nun zu einem Mangel an Streichfetten geführt, welcher das Frühstückserlebnis doch nachhaltig beeinträchtigt. Mitdenken!" notierte er mißmutig und mit knurrendem Magen in seinem Tagebuch.
October 1, 2025 at 7:27 PM
Die Weite deiner Augen

Erst ist alles Welt
und dann
Welt und Welt
und irgendwann
Welt und Welt
und Welt und Welt
bis man Horizont erhält
September 4, 2025 at 9:11 AM
Dein Kopf liegt auf meiner Brust und du lauscht meinem Herzschlag. Unbändig fasziniert, lächelnd, als dränge der Puls der Welt selbst an dein Ohr. Klopfst sanft den Takt auf meinem Schlüsselbein mit. Dirigierst glücklich meinen Lebenston. Der doch seine Melodie nur dir verdankt.
September 2, 2025 at 2:52 PM
In Furor bebt und rast das Herz,
Vermissen ist sein Nom de Guerre,
vergeblich doch sind Kampf und Schmerz,
weil nicht mehr ist, was gern noch wär'.
July 31, 2025 at 7:49 PM
Es ist, als würde ich den Atem anhalten. Wartend, hoffend. Betend, das Böse würde vorüberziehen, wenn ich mich nur regungslos in den Falten der Minuten verberge. Es ist, als würde ich ersticken. An den endlosen Stunden. Der Ungewissheit. Denn das Böse hat einen langen Atem.
July 30, 2025 at 7:14 AM