Als eine (der immer weniger werdenden) Print-Abonnenten ärgert mich schon, dass die Gegenrede es nicht in die Print-Ausgabe von @zeit.de geschafft hat.
So befeuert der Jessen-Artikel genau die Polarisierung, die er beklagt.

Schade, dass es dieser Artikel nicht in die Printausgabe der @zeit.de geschafft hat.

Den Artikel gelesen? Da wird genau dieser Schluss gezogen.

Congrats 🥂!
Well deserved 🇬🇧 ❤️ 🇩🇪

Deshalb ist gerade jetzt die Zivilgesellschaft so wichtig. Politik und seriöse Medien erreichen diese Menschen tatsächlich nicht mehr.
Umso problematischer, dass gerade die NGOs zunehmend selbst unter Druck geraten.

#7 Es ist natürlich alles noch vielschichtiger. Der wichtigste Aspekt scheint mir aber der Appell an Urinstinkte zu sein, die stärker sind als ein rationales Abwägen.

#6 Man muss ja nichts geleistet haben, um weiß zu sein, ein Mann oder deutsch. Die Überlegenheit gegenüber den anderen bekommt man frei Haus.
Diese Kombination aus aufgebauschter Bedrohungslage, klar identifizierbaren Feindbildern und eigenem natürlichem Recht auf mehr, ist simpel und kräftig. #7

#5 Das hat aus deren Sicht mehrere Vorteile. Die Abgrenzung ist relativ einfach. Sie knüpft an alte Vorurteile an, die jahrhundertealt sind, tief verankert und deshalb sehr wirkmächtig.
Außerdem sind dann auch diejenigen auf der „richtigen“ Seite, die sich ansonsten zu kurz gekommen fühlen. #6

#4 Dabei wird immer auf die Instinkte gezielt - dem kann sich niemand ganz entziehen. Auf Angst, Wut, Identität. Es geht um ein „Wir gegen die“. Das „Wir“ wird meistens über (mehr oder weniger) unveränderliche Merkmale definiert - Hautfarbe, Staatsangehörigkeit, Religion, Geschlecht etc.
#5

#3 Mit dem eur. Blick kann ich sicher sagen: das ist nicht der Fall. Es gibt Probleme in unserem Land, und die müssen wir in den Griff bekommen. Aber Deutschland ist bei der Frage, wo man gut und sicher leben kann, immer noch sehr weit oben.
#4

#2 Wer nur noch digitale Quellen nutzt, kann völligen Unsinn erzählt bekommen, aber das Gefühl suggeriert bekommen, bestens informiert zu sein. Das inzwischen weit verbreitete Gefühl, Deutschland versinke im Chaos, stünde am Abgrund, sei in den Händen korrupter Eliten, wird gezielt erzeugt. #3

Liebe @soziologin.bsky.social , sorry für die späte Antwort. Dass Menschen extremistische Parteien wählen, deren Politik ihnen schadet, ist schon länger zu beobachten. In den USA wird es nun für alle offensichtlich.
Warum?
Ein Grund ist, dass der Bezug zur Realität abhanden kommt. #2

I agree. Aber die Aussage bleibt ja, wenn man das „moralisch erhaben“ weglässt. Bei mir triggert es Assoziationen zu „Gutmenschen“.