Es gibt so Tage, an denen dich gefühlt nichts mehr überraschen kann. Bis du beim Italiener sitzt und jemand eine Calzone bestellt, "aber bitte aufgeklappt".

Hach, das waren Zeiten. Eine durchgearbeitete Nacht, eine Präsentation am nächsten Tag nach nicht mal einer Stunde Schlaf, und plötzlich halluzinierte ich mir in der Straßenbahn einen kleinen #Monokelkraken auf die Schulter, der mich durch den Tag rettete.

Herbstsonne, knisterndes Blattwerk, friedliches Hundeschnarchen, und ein seit heute morgen kratzender Hals. Es könnte besser, aber auch viel schlechter sein.

Das zwischen meinem Kopf und der Wand könnte was Dauerhaftes werden.

"Der Fehler passiert mir nicht nochmal", raunzte er, und hatte am nächsten Morgen doch ehe er sich versah einen Fuß vor die Tür gesetzt.

In Gesprächssituationen schießen mir diverse hilfreiche Gedanken durch den Kopf, die letztlich in einem formvollendeten "Hm." kulminieren.

Erwachsen wurde ich an dem Tag, als mir niemand mehr über die Schulter blickte und befahl, den Apfelsaft mit Wasser zu strecken.

Nicht dass ich das je ausplaudern würde, aber die schweigende Mehrheit bin ich.

Machen wir uns nichts vor: Geschafft hat es Bluesky erst, wenn es selbst den Wawerka zum Comeback motiviert.

Die Welt mit Honig fluten, um die Menschen Langsamkeit zu lehren.

Wenn ich mit Kopfschmerzen aus der Hölle und völlig übersäuertem Magen weder Festmahl noch -trunk des Vorabends bereue, dann muss Federweißersaison sein.

Haben Sie auch so eine latente Befürchtung, dass das alles weder lange so weitergehen noch sich jemals ändern kann?

Ich zähle mich zu der Sorte Mensch, die sich ungern kategorisieren lässt.

Ich war zwischen 2011 und 2015 mal kurzzeitig geistreich und hätte da theoretisch Altmaterial zur Wiederverwertung an der Hand, aber das kann ja keiner ernsthaft wollen.

Erwarten Sie es also in Kürze.

Ich habe ein eigentümlich vertrautes Gefühl, dass es DIESER Twitter-Ersatz nun aber WIRKLICH werden könnte.