Warum sagen eigentlich alle: "Du brauchst dringend Hilfe, aber nicht hier, nicht von uns"?
Nicht falsch verstehen, mir geht's zur Zeit erstaunlich gut, aber da ist doch ein Fehler im System

Nur ich war in meiner Vorstellung alleinerziehend mit vier Kindern. Es war das erste Mal, dass ich wirklich merkte, dass ich anders als viele andere bin.
#aroace #aromantisch #asexuell

Hinterher unterhielt ich mich mit Mitschüler*innen über die Übung. Hatte ich bis dahin noch die Hoffnung gehabt, mein Erlebtes sei normal, wurde ich an dieser Stelle enttäuscht. Alle hatten, wenn nicht gar Bilder vor Augen, so doch wenigstens eine Idee von der zukünftigen Partnerperson.

Ich habe mich wirklich angestrengt, daran lag es nicht. Aber egal was ich versuchte, das Bett neben mir blieb leer. Ich war dabei nicht unglücklich, eher verwundert.

Ich konnte mir einfach keinen Mann vorstellen. Auch keine Frau oder nicht-binäre Person, obwohl ich damit damals noch wenig Berührung hatte. Wir wurden explizit gefragt, uns unsere*n Traumpartner*in vorzustellen, aber ich hatte und habe keinen Typ Mensch auf den ich stehe.

Nur mit einem Punkt hatte ich Probleme und das war die Frage nach der Partnerperson.Natürlich wurde davon ausgegangen, dass es diese gibt. Und mein junges Ich, das Asexualität und Aromantik noch nie gehört hatte, war heillos überfordert.

Es ging um Beruf, Wohnung oder Haus, Kinder und so weiter. Ich hatte keine Probleme, mich in die Situation hineinzuversetzen. In leuchtenden Farben sah ich vor mir, wie ich mit dem Fahrrad zu meinem erfüllenden Job fahre, in einer großen, hübschen Wohnung wohne und mich um meine vier Kinder kümmere

Teil dieses Workshops war eine Imaginationsübung, wir sollten uns unsere Zukunft vorstellen, möglichst detailliert mit ihren unterschiedlichsten Facetten. Es war eine geführte Imagination, das heißt, der Workshopleiter las uns vor, worauf wir unsere Fantasie gerade fokussieren sollten.

Ich habe immer noch Angst, dass irgendwer mitbekommt, wie es mir wirklich geht und mich so dafür verurteilt, wie ich das tue

Merkwürdigerweise fühle ich mich aber eher schlecht, weil ich es nicht so dolle hinkriege.
Ich kann nicht mehr mit allen möglichen Leuten über meine Zukunft sprechen. Ich muss meinen Eltern sagen, dass ich nicht wieder zur Schule gehen kann. Ich muss, aber ich kann nicht.

Vielleicht hatte sie auch wie ich zu viel Angst es anzusprechen. Oder „ich meine das gar nicht so“. Ich weiß nicht mal, ob sie es Papa erzählt hat.
Ich habe auch wieder angefangen, mich selbst zu verletzen. Nicht so tief und regelmäßig, aber es ist natürlich trotzdem nicht gut.

Mein Vater meinte gleich, von ihm aus könnte das Gespräch noch ein/zwei Wochen warten, er hätte noch so viel zu tun. Mama scheint alles erfolgreich verdrängt zu haben, was ich ihr gesagt hatte. Sie hat mich auch nicht nochmal darauf angesprochen.

27.07.18 (17): Das hat wohl nicht geklappt. Da schickt mensch seine Eltern extra zu seinem Therapeuten, um ihn mitteilen zu lassen, dass mensch Suizidgedanken hat und sie kommen wieder und haben vor allem über Tiere, die für die verschiedenen Emotionen stehen, gesprochen.

Bitte bedenkt, dass eine Depression eine Krankheit ist, die Denkmuster stark verändert. Nicht alle der geschilderten Gedanken entsprechen heute noch meiner Meinung

Ich gebe meine depressiven Gedanken relativ unzensiert wieder (bis auf explizite Gedanken an Suizid und SVV), also lest das bitte nur, wenn ihr einigermaßen stabil seid.
Bitte bedenkt, dass eine Depression eine Krankheit ist, die Denkmuster stark verändert.

Hallo Sören-Jantje,
schön von Dir zu hören! Ich komme von Instagram und bin hierher gewandert ☺️. Danke, dir auch!